ICO verhängt 1.392.525 Euro Bußgeld gegen Ticketmaster UK Limited
Vereinigtes Königreich: Im Zeitraum vom Februar 2018 bis zum 23. Juni 2018 gelang es Hackern, Namen und Kreditkartendaten auf einer manipulierten Zahlungsseite von Ticketmaster abzugreifen. Potentiell sind 9,4 Mio. Kreditkarteninhaber betroffen. Die Barclays Bank berichtet von ca. 60.000 kompromittierten Kreditkarten, die Monzo Bank tauschte 6.000 Karten aufgrund des Verdachts auf Betrugsfälle aus.
Bekannt wurde der Vorfall, indem am 6. April 2018 50 Kunden der Monzo Bank betrügerische Transaktionen mit ihren Kreditkarten anzeigten. Am 16. April 2018 wies Monzo Ticketmaster darauf hin, dass die Webseite von Ticketmaster ursächlich für die Kompromittierung der Kreditkartendaten sei. Kurz darauf berichteten auch andere Kunden wie die Barclaycard, Commonwealth Bank Australien, MasterCard und American Express von Betrugsfällen.
Erst am 5. Mai 2018 beauftragte Ticketmaster vier Unternehmen für IT-Forensik mit der Untersuchung der Vorfälle. Am 9. Mai erschien ein Hinweis auf Twitter, dass auf Inbenta’s Webseite infizierter Code ausgeliefert würde. Inzwischen wurde die Zahlungsseite auch von Virenschutzprogrammen als bösartig eingestuft. Die Forensiker untersuchten bis zum 8. Juni 2018 insgesamt 117 TB an Daten auf Hinweise von Malware, wurden jedoch nicht fündig.
Am 22. Juni bekam Ticketmaster von Barclaycard den Hinweis, dass es etwa 37.000 Betrugsfälle gäbe. Erst am Tag darauuf wurde Schadcode auf der Webseite von Ticketmaster gefunden. Dieser befand sich im Javascript-Code des auch auf der Zahlungsseite eingebundenen Chat-Bots. Der Bot selbst war auf einem Server des Subdienstleisters Inbenta gehostet, in den Hacker eindringen konnten. Der Chat-Bot war so konstruiert, dass er sämtliche Eingaben in Webformulare auswertete. So konnten die Cyberkriminellen die eingegeben Kreditkarteninformationen über den manipulierten Chat-Bot abgreifen. .
Veröffentlicht am: 13-11-2020
Quelle von dsgvo-portal.de
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