Strafgericht Versailles verhängt 1.000.000 Euro Bußgeld gegen IKEA

Frankreich: Das Bußgeld steht im Zusammenhang mit einem langjährigen Strafverfahren gegen die schwedische Möbelhauskette sowie weitere 15 Personen, darunter ehemalige hochrangige Manager des Unternehmens.
Gegenstand des Verfahrens am Strafgericht von Versailles war die ausufernde Ausspionierung der französischen Mitarbeiter des Bußgeldempfängers, die weit in das Privatleben der Betroffenen hineinreichte. Unter anderem waren die Kontoauszüge von Beschäftigten ausgewertet und Berichte zu ihren Personen angefertigt worden. Auch einen Zugang zu Polizeiakten soll sich das Unternehmen zu Spionagezwecken erkauft haben. Nach Angaben von Gewerkschaftsvertretern waren die so erlangten Informationen gezielt dafür verwendet worden, um gegen Gewerkschaftsführer vorzugehen und sich in Konfliktfällen Vorteile zu verschaffen.
Der Großteil der Anschuldigungen richtete sich auf Tätigkeiten des Unternehmens aus den Jahren 2009-2012, wobei einige der Spionagepraktiken bereits seit mindestens 2002 zum Einsatz kamen. Nachdem dies 2012 zum ersten Mal öffentlich geworden war, hatte IKEA mehrere Führungspersonen entlassen und seine internen Unternehmensrichtlinien überarbeitet.
Zwei der 15 Mitangeklagten sprach das Gericht frei. Die anderen erhielten Bußgelder in vier- bis fünfstelliger Höhe und teils mehrjährige Bewährungsstrafen. So wurde beispielsweise Jean-Louis Baillot, ehemaliger CEO von IKEA France, aufgrund der unrechtmäßigen Speicherung personenbezogener Daten zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe und einem Bußgeld von 50.000 EUR verurteilt. .

Veröffentlicht am: 16-06-2021

Quelle von dsgvo-portal.de