NAIH verhängt 98.447 Euro Bußgeld gegen Finanzinstitut

Ungarn: Um die Geburtenrate zu erhöhen, besteht in Ungarn für werdende Eltern die Möglichkeit, finanzielle Erleichterungen (wie bspw. Steuervergünstigungen oder Darlehen) in Anspruch zu nehmen. Vor diesem Hintergrund hatte ein Paar, dass ein Kind erwartete, beim Verantwortlichen einen Aufschub der Rückzahlung eines Darlehens beantragt. Um diese Anfrage zu bearbeiten, forderte das Finanzinstitut von den werdenden Eltern einen Nachweis darüber, dass die Schwangerschaft bereits die zwölfte Woche überschritten hatte.
Als Nachweis legten die Eltern den Mutterpass vor, von dem das Finanzinstitut eine vollständige Kopie anfertigte. Hierin erkannte die ungarische Datenschutzbehörde einen Verstoß gegen das Minimalprinzip, denn der Mutterpass enthielt neben zahlreichen persönlichen Informationen auch Gesundheitsdaten der werdenden Mutter, die für die Bearbeitung der Anfrage nicht benötigt wurden. Ferner hatte der Beklagte das Paar nicht klar und transparent im Vorfeld darüber informiert, welche ihrer personenbezogenen Daten auf welche Weise im Rahmen der Vergabe des Darlehens verarbeitet werden würden. .

Veröffentlicht am: 25-02-2021

Quelle von dsgvo-portal.de