GPDP verhängt 20.000 Euro Bußgeld gegen Concentrix Cvg Italy s.r.l.

Italien: Die Gewerkschaft UILCOM Sardegna hatte bei der italienischen Datenschutzschutzbehörde eine Beschwerde gegen den Callcenter-Betreiber Concentrix Cvg Italy s.r.l. über eine betriebliche Regelung des Verantwortlichen eingelegt. 
Das Unternehmen hatte Mitarbeitern in einer sog. „Clean Desk Policy“ verboten, bestimmte Gegenstände wie Smartphones auf dem Tisch zu haben, wodurch die Vertraulichkeit bei der Verarbeitung personenbezogener Daten der Kunden gewährleistet werden sollte. Ausnahmen wurden mit dieser Regelung für Medikamente gemacht, die die betroffenen Arbeitnehmer nachweislich während ihrer Schicht einnehmen müssen. Die Medikamente mussten in den Pausen aus dem persönlichen Spind des Agents geholt werden. Diese durften nur dann am Arbeitsplatz in einer kleinen Tasche gelagert werden, wenn der Mitarbeiter das Unternehmen über die Notwendigkeit der Verfügbarkeit des Medikaments während der Schicht informiert hatte und diese vom Betriebsarzt bestätigt wurde.
Die Gewerkschaft legte die Beschwerde ein, da den Betroffenen bei der Lagerung persönlicher Gegenstände im Spind keine Möglichkeit gegeben wurde, diese bei Entnahme vor den Blicken anderer zu schützen, und da die Mitarbeiter der Verarbeitung ihrer Gesundheitsdaten nicht zugestimmt hatten und über sie auch nicht informiert worden waren.
Der Verantwortliche hatte die Betroffenen zwar über die Geschäftsordnung informiert und sich ihre Einwilligungen eingeholt. Allerdings enthielt diese keine Informationen zur Verarbeitung ihrer Gesundheitsdaten. Bei der Verarbeitung von Gesundheitsdaten stellte die Behörde außerdem einen Verstoß gegen den Grundsatz der Datenminimierung fest. Die Erfassung der Gegenstände im Spind diene nicht dem Zweck einer vertraulichen Verarbeitung von Kundendaten.
.

Veröffentlicht am: 30-12-2020

Quelle von dsgvo-portal.de