CNIL verhängt 800.000 Euro Bußgeld gegen Discord Inc.

Frankreich: Die französische Datenschutzbehörde verhängte das Bußgeld gegen das US-Unternehmen im Rahmen einer großangelegten Untersuchung.
DISCORD ist ein Voice-over-IP- und Instant-Messaging-Dienst, bei dem Benutzer Server, Text-, Sprach- und Videokanäle erstellen können. Während ihrer Untersuchung stellte die Datenschutzbehörde fest, dass das Unternehmen es versäumt hatte, eine dem Zweck der Verarbeitung angemessene Datenaufbewahrungsfrist festzulegen und auch einzuhalten. Beispielsweise gab es in der Discord-Datenbank über zwei Millionen Konten von französischen Benutzern, die ihr Konto länger als drei Jahre nicht genutzt hatten, und etwa 50.000 Konten, die länger als fünf Jahre nicht genutzt worden waren. Darüber hinaus stellte die Datenschutzbehörde fest, dass das Unternehmen keine vollständigen Informationen zu den Aufbewahrungsfristen hatte.
Außerdem erkannte die Behörde einen Verstoß gegen die Verpflichtung zur Gewährleistung des Datenschutzes durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen, da sich die Anwendung beim Schließen über das “X” Symbol nur minimierte. Sprache und Video wurden weiter aufgezeichnet, was dazu führen könnte, dass Benutzer von anderen im Sprachkanal anwesenden Mitgliedern mitgehört werden, wenn sie dachten, sie hätten ihn verlassen.
Die Datenschutzbehörde stellte außerdem fest, dass das Unternehmen die Sicherheit personenbezogener Daten nicht ausreichend gewährleistet hatte, indem es unsichere Passwörter von Benutzern akzeptierte. So erlaubte das Unternehmen Benutzerkennwörter, die aus sechs Zeichen bestanden, die nur Buchstaben und Zahlen enthielten.
Eine Datenschutz-Folgenabschätzung hatte ebenfalls nicht stattgefunden, was angesichts der von Discord verarbeiteten Datenmenge und der Nutzung seiner Dienste durch Minderjährige unbedingt notwendig gewesen wäre. .

Veröffentlicht am: 22-11-2022

Quelle von dsgvo-portal.de