GBA verhängt 25.000 Euro Bußgeld gegen Flughafen Brüssel-Charleroi

Belgien: Das vorliegende Bußgeld steht mit dem Einsatz von Wärmebildkameras zur Messung der Körpertemperatur von Flughafengästen im Zusammenhang. Die Messungen waren vom Flughafen Brüssel-Charleroi zur Eindämmung von COVID-19 Charleroi zwischen Juni 2021 und März 2021 durchgeführt worden. U.a. wurden Passagiere mit einer Körpertemperatur von über 38°C herausgefiltert und nach etwaigen Corona-Symptomen befragt. 
Nach Auffassung der Datenschutzbehörde hatte die Verarbeitung von Körpertemperaturdaten, bei denen es sich um Gesundheitsdaten und damit um eine besondere Kategorie personenbezogener Daten handelt, vorliegend ohne Rechtsgrundlage stattgefunden. Die Behörde betonte, dass zwar Gründe der öffentlichen Gesundheit eine Verarbeitung rechtfertigen können, sofern sie auf einer klaren und präzisen Rechtsnorm beruhten. Diese Anforderungen waren vom Protokoll, auf dessen Grundlage die Verarbeitung stattgefunden hatte, allerdings nicht erfüllt. 
Des Weiteren stellte die Behörde fest, dass die Information der Fluggäste über die Temperaturmessung sowie die Datenschutz-Folgenabschätzung, die zur Analyse von damit einhergehenden Risiken durchgeführt worden war, Mängel aufwiesen.
Gegen den Flughafen Brüssel-Zaventem sowie gegen dessen Dienstleister Ambuce Rescue Team wurden wegen der unberechtigten Verarbeitung von Körpertemperaturdaten in einem gesonderten Verfahren ebenfalls Bußgelder in Höhe von 200.000 EUR und 20.000 EUR verhängt.
Aufgrund einer Entscheidung des Berufungsgerichts in Brüssel wurde die Summe des Bußgeldes angepasst, und von ursprünglich 100.000 EUR auf 25.000 EUR reduziert. Das Bußgeld gegen Ambuce Rescue Team wurde vollständig zurückgezogen. .

Veröffentlicht am: 05-04-2022

Quelle von dsgvo-portal.de