HmbBfDI verhängt 901.389 Euro Bußgeld gegen Vattenfall Europe Sales GmbH

Hamburg: Das vorliegende Bußgeld steht mit Datenabgleichen im Zusammenhang, welche das Energieunternehmen im Zeitraum von August 2018 bis Dezember 2019 bei Vertragsanfragen für kundenseits lukrative Sonderverträge vorgenommen hatte. Die Sonderverträge dienten dabei der Neukundenwerbung und gingen mit Bonuszahlungen (Wechselboni) für die Kunden einher. Durch den Abgleich sollte ausgeschlossen werden, dass die Interessenten solche Verträge so regelmäßig abschlossen und wechselten – d.h. den Vertrag unterschrieben, den Bonus erhielten, kündigten, erneut den Vertrag schlossen usw. – dass sich das jeweilige Bonus-Angebot für Vattenfall nicht mehr rentiert. Um solches sog. „wechselauffälliges Verhalten“ zu identifizieren, hatte das Unternehmen entsprechende Vertragsanfragen in ca. 500.000 Fällen mit Rechnungsdaten aus früheren Vertragsbeziehungen zu den Kunden abgeglichen, welche aufgrund rechtlicher Vorgaben bis zu zehn Jahre gespeichert werden mussten. 
Wie der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationssicherheit feststellte, waren die Kunden vom Bußgeldempfänger nicht ordnungsgemäß darüber informiert worden, dass solche Abgleiche vorgenommen werden würden. Dies wertete die Datenschutzaufsicht als eine Verletzung der Transparenz- und Informationspflichten des Unternehmens.
Bei der Festsetzung der Bußgeldhöhe wurde mildernd berücksichtigt, dass Vattenfall während der Ermittlungen mit der Behörde umfassend kooperiert und die intransparenten Abgleiche nach dem ersten Eingreifen der Behörde eingestellt hatte.
Der Bußgeldbescheid ist rechtskräftig. .

Veröffentlicht am: 24-09-2021

Quelle von dsgvo-portal.de