Autoriteit Persoonsgegevens verhängt 750.000 Euro Bußgeld gegen TikTok

Niederlande: Über 3,5 Millionen Personen in den Niederlanden verwenden auf ihren Smartphones die Social-Media-App TikTok. Viele davon sind minderjährig und teils kleine Kinder. Vor diesem Hintergrund nahm die niederländische Datenschutzbehörde Ermittlungen gegen den Bußgeldempfänger auf, weil sie datenschutzrechtliche Bedenken bzgl. der Privatsphäre von Kindern hatte.
Die Untersuchung ergab, dass die Datenschutzerklärung, welche TikTok niederländischen Nutzern zwischen dem 25. Mai 2018 und dem 28. Juli 2020 bei der Installation und Nutzung der App zur Verfügung gestellt hatte, ausschließlich in englischer Sprache verfasst war. Besonders für Kinder war sie damit nicht oder nicht leicht verständlich. 
Dies wertete die Behörde als eine Verletzung der dem Unternehmen obliegenden Informationspflicht. Denn TikTok war dazu verpflichtet, die Betroffenen in präziser, transparenter, verständlicher und leicht zugänglicher Form in einer einfachen und klaren Sprache über die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten zu informieren.
Im Laufe der Ermittlungen hatte das Unternehmen, dessen Hauptsitz sich außerhalb der EU befindet, eine Niederlassung in Irland gegründet. Ab jenem Zeitpunkt war die niederländische Datenschutzbehörde nur noch befugt, die Datenschutzerklärung des Bußgeldempfängers – und nicht weitere, datenschutzrechtlich fragwürdigen Praktiken – zu bewerten, da jener Verstoß in der Vergangenheit lag und bereits abgeschlossen war. Um eine Weiterführung der Ermittlungen gegen TikTok zu ermöglichen, übermittelten die niederländischen Datenschützer die Ergebnisse ihrer Untersuchung deshalb an die irische Datenschutzbehörde.
TikTok hat Rechtsmittel gegen den Bußgeldbescheid eingelegt. .

Veröffentlicht am: 22-07-2021

Quelle von dsgvo-portal.de