Datatilsynet verhängt 14.737 Euro Bußgeld gegen Dragefossen AS

Norwegen: Das Energieunternehmen hatte auf dem Dach seines Bürogebäudes in der norwegischen Kleinstadt Rognan eine Videokamera angebracht, die rund um die Uhr in Betrieb war und Aufnahmen der Innenstadt machte. Diese ließen sich per Live-Videostream auf Youtube und auf der Homepage von Dragefossen AS anschauen und bis zu zwölf Stunden zurückspulen. 
Die Kamera erfasste dabei mitunter eine öffentliche Straße, einen Parkplatz und die Eingänge zweier Lebensmittelgeschäfte, einer Apotheke, eines Spirituosenhandels, einer Bank, der Stadthalle sowie weiterer Gebäude. Auch wenn die Videoqualität der Aufnahmen nicht ausreichte, um Gesichter oder Autokennzeichen zu erkennen, ließen sich Automodelle, Kleidungsstile, Haarfarben und weitere persönliche Eigenschaften ausmachen. Dadurch war es für Zuschauer des Streams möglich, ihnen bekannte Personen zu identifizieren (Rognan verfügt über nur ca. 2.500 Einwohner).
Bei der Festsetzung der Bußgeldhöhe hatte die norwegische Datenschutzbehörde erschwerend berücksichtigt, dass viele Personen von den unberechtigten Videoaufzeichnungen betroffen waren und dass die Betroffenen nicht wussten, dass sie gefilmt, geschweige denn per Live-Stream ins Internet übertragen werden. .

Veröffentlicht am: 25-03-2021

Quelle von dsgvo-portal.de